Schindelstifte und Befestigungsmethoden

 

Durch die zum Teil agressiven lnhaltsstoffe einiger Holzarten und ständigem Feuchtigkeitswechsel unterliegen ungeschützte oder verzinkte Schindelstifte einer sehr hohen Korrosionsabnützung. Wenn auch für Fichten- oder Lärchenschindeln noch feuerverzinkte Schindelnägel zugelassen sind, ist ein Edelstahlstift mit gerilltem oder geschraubtem Schaft die absolut bessere Lösung. Nicht geschützte Nägel ergeben auf der Schindeloberfläche schwarze Verfärbungen und rosten auf der Unterseite der Schindel ab.

Das Einschlagen kann mit dem Schindelbeil, Hammer oder durch einen in der Einschlagtiefe fein regulierbaren Druckluftnagler erfolgen. Der Nagelkopf muß flächenbündig zur Schindeloberfläche eingeschlagen werden und mit dem Schaft mindestens 18 bis 20 mm in die Traglatte eindringen. Die vor der Befestigung hohl auf der Unterlage aufliegende Schindel soll nicht „niedergenagelt“, sondern mit Gefühl angenagelt werden, d. h. durch eine geringe Durchbiegung unter leichte Spannung gestellt werden.

Jede Schindel bekommt grundsätzlich nur zwei Schindelstifte in etwa einer Daumenbreite (15 bis 20 mm) von der Seitenkante gemessen. Die Ansatzhöhe des Stiftes soll im oberen Teil, d. h. etwa 60 Prozent vom Fuß der Schindel gemessen, erfolgen. Damit wird der Nagelkopf später von zwei Schindellagen überdeckt und geschützt. Der von der Bewitterung belastete untere Teil der Schindel kann sich ausreichend frei ausdehnen. Dies verhindert nachhaltig Spannungsrisse und das Ausufern des Holzes an der Nagelstelle.

Das Befestigen der Schindeln mit Klammern hat sich wegen der zu geringen Auszugswerte nicht bewährt und häufig zu Schadensfällen geführt.