Wegen der technisch besseren Belüftungsmöglichkeit werden die meisten Schindeldächer auf einer Lattenunterkonstruktion verlegt. Das Achsmaß der Lattenabstände entspricht dem späteren Schindelreihenabstand. Die Montage der Lattung erfolgt entweder direkt auf den Sparren oder, bei einer vorhandenen Unterschalung, auf der für die Hinterlüftung notwendigen Luft- oder Konterlattung.
In der Praxis übliche Querschnittmaße:
Wenn aus konstruktiven Vorgaben das Verlegen der Schindeln direkt auf einer einfachen Schalung erfolgen soll, dürfen die Schalungsbretter zur besseren Durchlüftung der Schindelunterseite nicht dicht gestoßen werden. In der Regel wird diese sogenannte Sparschalung waagrecht auf der senkrechten Luftlattung oder direkt auf den Sparren montiert.
Bei ausgefallenen Dachkonstruktionen kann die Montage aber auch senkrecht, diagonal oder z.B. bei
vier-, sechs- oder acht-eckigen Spitztürmen strahlenförmig erfolgen. Bei Kegel- und Walmdächern bzw. geschweiften Dachgauben sind oft keilförmig-zugeschnittene Schalungsbretter erforderlich.
Bei gewölbten oder geschwungenen Dachflächen (Schwammerldach) werden schmale, biegsame Traglatten bei der Montage entsprechend der vorbereiteten Unterkonstruktion angepaßt. In allen Fällen sollten Belüftungsfugen zwischen den Brettern oder Latten von mindestens 2 bis 3 cm eingehalten werden.
Eine geschlossene Rauhspundoder gehobelte Sichtschalung ist wegen der mangelhaften Belüftung der Schindelunterseite die ungünstigste Lösung. Die Schalung muß mindestens 24 mm dick sein. Die Länge der Schindelstifte sollte so gewählt werden, daß sie etwa 18 bis 20 mm tief in die Schalung eindringen.
Alle Luft- und Traglatten bzw. Schalbretter sind mit mindestens zwei Drahtstiften nach DIN 1151 oder mit gleichwertigen Verbindungsmitteln zu befestigen. Die Befestigungsmittel müssen der Stärke der Schalung angepaßt sein.
Die Holzgüteklassen müssen den konstruktiven Ansprüchen der DIN 68 365 genügen, d. h. mindestens Holzgüteklasse III aufweisen. Sollte die Schalung bei statischen Bemessungen der Konstruktion miteinbezogen werden (Lastannahme nach DIN 1055 und DIN 1052), so ist ein Holzschutz gemäß DIN 68 800 durchzuführen.